Indoor Navigation im Londoner Flughafen Gatwick.

Indoor Navigation im Londoner Flughafen Gatwick.

Innenbereiche und komplexe Gebäude wie Flughäfen, Einkaufszentren oder Bahnhöfe können ein Alptraum sein, wenn es darum geht, sich zurecht zu finden. Google ist zwar dabei Smartphones mit 3D-Sensoren und der Tango-Technologie als eine potenzielle und baldige Lösung für Orte ohne ausreichendes GPS zu entwickeln. Doch bis dahin bleibt im Grunde nur der Weg, einen Raum mit vielen Bluetooth-Beacons zu pflastern, um eine Ortung zu ermöglichen.

Der zweitgrößte Flughafen Großbritanniens, Gatwick (früher London Gatwick Airport), hat sich für den letzteren Ansatz entschieden, um ein Indoor-Navigationssystem zu starten, das man wiederum als Teil eine breiten, mehrjährigen und 2,5 Mrd. Pfund schweren Transformationsprogramms startet.

Wir sind stolz darauf, der erste Flughafen zu sein, der Augmented Reality einsetzt und wir hoffen, dass unsere Umsetzung andere Flughäfen und Transportanbieter beeinflusst, damit sie schließlich zur Norm wird.
— Abhi Chacko, Head of IT Commercial & Innovation, Gatwick Airport

Beide Terminals sind mit rund 2.000 batteriebetriebenen Beacons ausgeleuchtet, damit die digitalen Reisenden einen blauen Punkt angezeigt bekommen, während sie herumlaufen. Das Beacon-System wird auch verwendet, um ein Augmented Reality Wayfinding Tool zu launchen - so dass mobile Benutzer in der Lage sind, an bestimmten Orten innerhalb der Terminals über On-Screen-Pfeile geführt zu werden. Laut Pressemeldung ist das Beacon-System mit +/- 3 Meter Genauigkeit geplant.

In Gatwick plant man darüber hinaus, die Ortung in einige weitere Anwendungen zu integrieren. Man sei in Gesprächen mit Fluggesellschaften, es in deren eigenen Apps und Diensten zu integrieren. So können man z.B. Push-Benachrichtigungen senden, um Passagiere zu warnen, wenn sie spät dran sind. Indirekt könne man so zusätzlich Entscheidungsprozesse erstellen, ob ein Flugzeug warten oder das Gepäck entladen werden soll, um rechtzeitig abheben zu können. Für die Einzelhändler und Dritte überlege man auch Marketing-Möglichkeiten wie Angebote bereitzustellen. Vorausgesetzt, der Nutzer erteilt dafür die Berechtigung.

Personenbezogene Daten werde man damit nicht sammeln. Lediglich "generische Informationen" aus dem Datenpool erzeugen, um Warteschlangen und Personaleinsatz zu regulieren.

Der Flughafen hat sich an das UK Startup Pointr gewandt. Neben der Entwicklung von Software und der laufenden Verwaltung des Systems, stellt Pointr ein SDK zur Unterstützung der 3D AR-Wegfindung zur Verfügung, um es Dritten zu ermöglichen, die Funktionalität zu nutzen.




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