f8: Facebook zeigt die Zukunft von Facebook
Mark Zuckerberg hat gestern Abend die jährlichen F8-Entwicklerkonferenz von Facebook eröffnet. Die zweitägige Veranstaltung, die nun im zehnten Jahr stattfindet, zog rund 4.000 Teilnehmer zum San Jose Convention Center in Kalifornien. In seiner Keynote sprach er über neue Augmented Reality-Features für die Smartphone-Kamera, eine interessante VR-Version des sozialen Netzwerks für Oculus und noch mehr Möglichkeiten, um mit Unternehmen auf Messenger in Kontakt zu treten.
Im letzten Jahr zeigte Zuckerberg auf der Konferenz die 10-Jahres-Roadmap für Facebook, auf der Augmented und Virtual Reality einer von dreien essentiellen Bausteinen zu sehen war. Damals schien das noch etwas nebulös. Gestern wurden Features veröffentlicht, welche die Strategie mit Leben füllen und klarer erscheinen lassen.
Die Smartphone-Kamera wird zur AR Plattform
Mark Zuckerberg gab zu, dass auch er anfangs daran glaubte, dass die Brille als Device die Zukunft von AR/VR sein würde. Schnell machte er klar, dass sich seine Perspektive geändert hat. Jetzt will er "die Kamera zur ersten Mainstream-Augmented Reality-Plattform machen". Die Kamera im Smartphone wird genutzt, um durch Apps und Tools Objekte ins Kamerabild zu projizieren. Dazu startete Facebook im wesentlichen zwei AR-Tools für die Kamera, AR Studio und Frame Studio, in einer geschlossenen Beta, die zusammen auf der Camera Effects Platform verfügbar sind und im ersten Schritt eine Art Marktplatz für Snapchat Sticker ist.
Das Ganze jedoch in der Tat bereits einige Schritte weiter, da mit Machine Learning das Kamerabild in Echtzeit analysiert wird, sodass die Umgebung erkannt wird oder gar Objekte erkannt werden können, um dann kontextbezogene Informationen anbieten zu können.
Spaces ist das Facebook in Virtual Reality
Bei weitem das größte tatsächliche Produkt, das Facebook angekündigte, ist die Einführung von Facebook Spaces. Das erste Virtual Realität Produkt seit der Akquisition von Oculus. Spaces ist im Wesentlichen ein Weg, um mit Freunden in der virtuellen Realität abzuhängen. Der eigene digitale Avatar kann sich mit Freunden und Familie in VR Chatrooms treffen. Bisherige Profilbilder werden analysiert, sodass bereits beim ersten Start Vorschläge von Avantaren dem eigenen Aussehen sehr nahe kommen sollen. Die virtuellen Räume können dann alles sein, vom Weltraum bis zu einem Ort sein, an dem man Sie 360-Grad-Videos und Fotos anschaut.
Ein besonders interessantes Feature von Facebook Spaces ist, dass man Freunde in den VR-Raum holen kann, indem man sie über den Facebook Messenger Video-Chat einbindet und als Videofenster im Raum sieht. Gemeinsam kann man dann 3D-Formen zeichnen, und mit denen man dann in VR interagieren kann. Ziemlich beeindruckend. Spaces startet vorerst für Nutzer von Oculus Rift und Oculus Touch.
Facebook Messenger Platform 2.0
Über 1,2 Milliarden Menschen nutzen Facebook Messenger jeden Monat. Da ist es keine Überraschung, dass die Chat-Plattform eine große Bühne auf der f8 bekommt.
Facebook startet Facebook Messenger Platform 2.0 und befeuert sein System mit künstlicher Intelligenz, um Benutzer mit mehr Unternehmen zu verbinden und auf der anderen Seite zu helfen, Unternehmen mit mehr Benutzern zu verbinden. Eine der wesentlichen Neuerungen wird dabei ein neuer Discovery-Tab sein, um Benutzern zu helfen, relevante Unternehmen in der Nähe zu finden. Parametrische Codes kommen auch, so dass ein Bot mit mehreren Codes (nicht nur QR) durch die Messenger-Kamera arbeiten kann.
Des weiteren gibt es Chat-Erweiterungen, die mehr als nur "Eins-zu-Eins-Chats" erlauben. Erweiterungen erlauben es mehreren Personen, gleichzeitig mit demselben Unternehmen zu chatten. Dies ermöglicht auch die gemeinsame Nutzung von Inhalt aus einem Bot mit einer Chat-Gruppe, wie z.B. Songs hören über Spotify und Apple Music.
Der digitale Assistent "M" wird intelligenter
Als Teil des kompletten Umbaus des Messengers, bekam auch M neue Fähigkeiten spendiert. Dazu gehören Vorschläge in Gesprächen, wie ein "Danke"-Button, eine Erinnerung an eine bevorstehende Besprechung oder dass man einem Freunde noch etwas Geld schuldet.
M nutzt künstliche Intelligenz, um Personen und Aufgaben in den Chats zu erkennen, damit es intelligente und kontextbezogene Empfehlungen machen kann. Beispielsweise das Aufrufen eines Lieferdienstes, wenn man gerade dabei ist ein gemeinsames Abendessen zu planen.
Kommt das kabellose VR Headset?
Auch wenn Facebook nichts Offizielles im Zusammenhang mit einem drahtlosen virtuellen Headset angekündigt hat, war es doch sehr deutlich während der Keynote am ersten Tag zu sehen. Ursprünglich bei der Oculus Connect 3 Konferenz im Oktober 2016 enthüllt, gibt es bis dato noch keine neuen Informationen über den Prototypen namens Santa Cruz. Es bleibt also spannend, was von Oculus zu erwarten ist.
Keynote Tag 1
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