Spotify testet Video-Streaming.

Spotify testet Video-Streaming.

Spätestens seit nun Netflix, Amazon Prime und Maxdome gefühlt in allen Wohnungen laufen, die klassischen Fernsehstudios disrupten und ein Millionengeschäft an sich binden, kann man sicher sein, dass Videos und Filme als Content das Ding der aktuellen Internet-Ära sind. Nun stößt ein neuer Player dazu: Spotify fängt an das Video-Feature auszurollen.

Vom Musikdienst zur Medienplattform.

Die schwedische Musik-Streaming-Dienst plant schrittweise Videoinhalte in den Apps einzuführen, so das Unternehmen. Spotify kündigte bereits im Mai letzten Jahres an, eine Reihe von Videos und Podcasts von traditionellen und digitalen Content-Anbietern, wie ESPN, Comedy Central, BBC, Vice Media und Maker Studios aufzunehmen. Man möchte damit dem Kunden die Möglichkeit bieten, sich gemäß seiner Gemütslage und der aktuellen Situation entsprechend mit Entertainment berieseln zu lassen, egal ob es ein Musikalbum bzw. -interpret ist, ein Podcast oder gar ein Sport- oder News-Video. Mit intelligenten Algorithmen will man lernen was den Nutzer interessiert und entsprechend das Angebot anpassen. 

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Spotify Originals

Das Konzept der sogenannten "Originals" kennt man nun schon von Netflix und Amazon. Spotify lässt sechs exklusive Original-Tracks für die Produkteinführung produzieren, die auch nur bei Spotify zu finden sein werden. Zusätzlich soll es eine Reihe exklusiver Inhalte geben, von unterhaltsamen Inhalten wie "Dance Moves of the Day", bis zu kuratierten Radio-Shows von Künstlern wie Icona Pop, Jungle und Tyler The Creator.

We are at the end of a journey of testing. We are going out effectively as planned. Our goal was largely to get a wide breadth of content and experiment and test.
— Shiva Rajaraman, Produkt Vice President bei Spotify

Frühe Tests und stetige Anpassungen

Was hat Spotify bisher aus Test und Befragungen gelernt? Man ist noch in einem frühen Stadium,  aber die Darstellung kontextuell passender Videos - basierend auf der Musik, die Nutzer hören oder Web-Videos, die einfach einen Musik-Kontext haben - motivieren offensichtlich dazu, passende Clips zu schauen. Zum Beispiel hat Maker Studios beliebte Comedy-Rap-Serie "Epic Rap Battles" in frühen Tests hohen Anklang gefunden. Auf der anderen Seite merkte man, dass zu viele Möglichkeiten Videos zu suchen und zu finden eher verwirrend wirkten. Daher geht man jetzt erstmal mit Paketen an den Start, in denen mehrere Videos zu einem Thema gebündelt werden, wie "Neues der Woche" oder "Lachen zum Mittag".

Obviously our primary user is a music fan, and they are not necessarily leaning in and looking into the app. So there are no particular recipes for how to get this right.
— Shiva Rajaraman

Es wird also interessant werden, wie sich der einstige Streaming-Dienst als Entertainment-Plattform machen wird. Man startet mit einer soliden Basis, die aus gutem und modernen Interaktions-Design, sowie die Fähigkeit mit Daten und Algorithmen umzugehen besteht. Spannend wird also die Frage, wie sie bestehendes Wissen über Kundenverhalten auf die nächste Stufe heben werden können. Auch wenn im ersten Schritt keine Video-Werbung zu sehen sein wird, ist sie sehr wohl auch als Ertragsquelle angedacht.  




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